Mitgestalten

CAMIL in der Forschungsanlage VISTA am ThIMo
CAMIL in der Forschungsanlage VISTA am ThIMo

Hier erfährst du mehr über die wissenschaftliche Begleitforschung im KREATÖR-Projekt und deine Möglichkeiten, dich einzubringen und den Nahverkehr der Zukunft in Ilmenau mitzugestalten.

Das Forschungsprojekt "KREATÖR"

Wissenschaftliche Begleitung von CAMIL

Der Linienbetrieb von CAMIL wird vom Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) im Projekt „KREATÖR – Funk- und Fahrzeugtechnologien für automatisierten Personentransport im öffentlichen Raum“ im Sinne eines Reallabors wissenschaftlich begleitet.

Die Strecke vom Bahnhof zum Campus der TU Ilmenau wird zum Reallabor oder „living lab“, da die Erforschung neuer Mobilitätskonzepte nicht nur am Computer oder im Labor stattfindet, sondern auch im realen Verkehr, eingebettet in einen gesellschaftlichen Kontext. Vier Fachgebiete des fakultätsübergreifenden Instituts für Mobilitätsforschung widmen sich in diesem Projekt der Erforschung und Entwicklung innovativer Funk- und Fahrzeugtechnologien. Ein fünftes Fachgebiet beschäftigt sich mit der Risikowahrnehmung und Akzeptanz der Technologie bei Passagieren und in der medialen Öffentlichkeit.

Obwohl bereits hochautomatisierte Kleinbusse an anderen Standorten in Deutschland und anderen europäischen Ländern eingesetzt wurden (u.a. Gera, Bad Birnbach, Hamburg), ist diese hochkarätige interdisziplinäre Begleitforschung und Weiterentwicklung in Ilmenau ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal.

Das Vorhaben wird vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft im Förderformat „Innovationspotentiale“ mit rund zwei Millionen Euro gefördert und durch die Thüringer Aufbaubank bewirtschaftet.

Was ist eigentlich ein Reallabor?

Verkehr und Mobilität befinden sich in einem dramatischen Wandel – um globale Klimaziele zu erreichen, um unser Arbeiten, Wohnen und unsere Freizeitgestaltung attraktiver zu machen, um demografischen Veränderungen Rechnung zu tragen, und um mehr Sicherheit bei gleichzeitig erhöhtem Komfort zu bieten.

Solche Entwicklungen fordern Räume, in denen Ideen zu anwendungs- und marktreifen Innovationen entwickelt und zusammen mit Nutzern und der interessierten Öffentlichkeit verbessert werden können. Indem wir den Verkehrsraum als Reallabor nutzbar machen, schaffen wir einen solchen Raum.

Einen Raum, der kooperativ von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Wirtschaft gestaltet wird. Wo interdisziplinär geforscht wird, wo Anwendungen erprobt werden und wo über Nutzen und ökonomische Perspektiven offen diskutiert wird, getreu dem Motto von CAMIL: „Mitfahren – Mitteilen – Mitgestalten“.

Im Zentrum dieses Reallabors stehen die Nutzer – ihre Bedarfe entscheiden, welche Leistungsmerkmale, Methoden und Infrastrukturen wir erreichen, um neue Anwendungen für Verkehr und Mobilität zu schaffen. Der Clou des Reallabors „Automatisiertes und vernetztes Fahren im ÖPNV des Ilm-Kreises“ ist es, nicht nur die Verkehrsteilnehmer und ÖPNV-Kunden als Nutzer zu betrachten. Auch die Forscher und Angehörigen der Universität werden in die Nutzerrolle schlüpfen, um ihre Forschung im Labor mit der praktischen Erfahrung im Alltag abzugleichen. Die Stadt Ilmenau wird auch zu einem Nutzer, um die Digitalisierung ihrer Aufgaben im Verkehrssektor voranzutreiben. Verkehrsbetriebe und Dienstleister nutzen schließlich das Labor, um Angebote und Geschäftsmodelle zu testen.

Aber warum soll gerade der Ilm-Kreis zum Reallabor werden – mit einwohnerzahlmäßig kleinen Städten wie Ilmenau oder Arnstadt? Die besondere Herausforderung liegt einerseits in der Fläche – das Stadtgebiet von Ilmenau hat eine ähnliche Ausdehnung wie Hannover oder Stuttgart – nur eben weniger Einwohner, die oft in eingemeindeten kleinen Ortschaften wohnen. Hier gibt es also einen Straßenmix mit städtischen, suburbanen und ländlichen Anteilen sowie Autobahnen und alle dort vorkommenden Verkehrsarten und -situationen können untersucht werden.

Unter dem klimatischen Einfluss des Thüringer Waldes herrschen besonders variable Witterungsbedingungen. Zudem sind Bewaldung und Topologie besonders anspruchsvoll für die Abdeckung durch neuen Mobilfunkstandards. Elektrische Antriebsstränge und hochautomatisierte Fahrzeugsysteme die sich hier bewähren, sind reif für die Anwendung in in vielen anderen Einsatzregionen.

Durch die aufgeschlossene Mentalität der Bevölkerung und den Zusammenschluss mit der Universität gibt es hier Verkehrsbetriebe, die sich neuen Technologien öffnen und ihre Mitarbeiter und Kunden in die Zukunft des ÖPNV einbeziehen. Der vorhandene Verkehrsmix legt es nahe, über intermodale Verkehrsschnittstellen nachzudenken und die Mobilitätsbedarfe aus Industrie, Gewerbe, Einwohnern und Tourismus im Blick zu behalten.

Egal ob es um Elektromobilität, Fahrautomatisierung, Funkvernetzung oder neue Mobilitätsdienste geht – eine Lösung, die in einem Thüringer Reallabor funktioniert, ist in viele suburbane und ländliche Räume Deutschlands übertragbar.

FG PRTK lädt zu CAMIL-Befragung ein

Jetzt bist du gefragt

Gestalte den Nahverkehr in Ilmenau mit

Wir (und der nasskalte November) laden dich herzlich dazu ein, auf deinem Weg zwischen Bahnhof und Universität mit CAMIL zu fahren und dich in unser Forschungsprojekt einzubringen.

Wie genau du das machen kannst? Indem du nach deiner nächsten Fahrt gleich an unserer Fahrgastbefragung zum Fahrerlebnis mit CAMIL teilnimmst! Den Link zur Online-Umfrage und das dazugehörige Passwort bekommst du direkt im Bus.

Fahr mit CAMIL, sag uns, was du denkst und gestalte die Mobilität der Zukunft mit!